Augenerkrankungen

Collie Augen Anomalie

Collie Augen Anomalie

Collie Augen Anomalie
Die sogenannte Collie Augen Anomalie (Collie Eye Anomaly = CEA) ist eine weitverbreitete Entwicklungsstörung der Aderhaut und Netzhaut bei Collies und Shelties. Glücklicherweise sind in den weitaus meisten Fällen die klinischen Auswirkungen gering. In Einzelfällen kann es aber durchaus zur Erblindung des betroffenen Tieres im Alter von wenigen Wochen bis Monaten kommen. Die Veränderung ist bei Welpen im Alter von 6 bis 8 Wochen am deutlichsten zu erkennen und manifestiert sich oft nur als hellrote Verfärbung neben der Sehnervenscheibe . Es kann aber auch zu Missbildungen des Sehnerven und zu sogenannten Kolobomen kommen . In schwerwiegenden Fällen kann es zu Blutungen und Netzhautablösungen führen. Eine Behandlung ist nicht möglich.

 

Zentral progressive Retinaatrophie

Zentral progressive Retinaatrophie

Zentral progressive Retinaatrophie (Retinale Pigmentepithel Dystrophie)
An CPRA erkrankte Tiere zeigen erst in fortgeschrittenen Stadien Sehschwierigkeiten. Meist erblinden die Tiere auch nicht vollständig. Die erkrankten Hunde zeigen eine Beeinträchtigung der Nahsicht bzw. können stationäre Objekte nicht erkennen, wohl aber sich bewegende. Dies läßt sich damit erklären, daß der zentrale Fundus, der Ort des schärfsten Sehens, von den Veränderungen zuerst betroffen ist. Der noch intakte periphere Fundus dagegen ermöglicht das Sehen von Bewegungen. Auffällig bei Arbeitshunden ist die Unfähigkeit, im grellen Licht zu arbeiten, während das Sehvermögen im gedämpften Licht wesentlich besser ist.

 

Distichiasis

Distichiasis

Distichiasis
Unter Distichiasis versteht man eine hereditäre Wimpernreihen-“verdoppelung” oder “Doppelbewimperung” bei vielen Rassen. Nach innen gerichtete Haare entspringen dabei aus den Ausführungsgängen der Meibom’schen Drüsen. Zumeist entspringen mehrere Härchen aus einem Follikel, was als Districhiasis bezeichnet wird.

Klinische Symptome und Diagnose:
Distichiasishärchen sind exakt mit dem Handspaltlampen – Biomikroskop unter leichter Evertierung der Lidränder zu diagnostizieren. Distichiasis bewirkt eine Irritation der Kornea und der Conjunktiva bulbi, welche von Epiphora über chronisch – rezidivierende Keratokonjunktivitiden bis zum Ulcus corneae führen kann.

Pathophysiologie:
Distichiasis ist die Folge einer inkompletten Differenzierung der Meibom’schen Drüsen, die ja modifizierte Haarfollikel sind.

Vererbung:
Distichiasis ist ein häufiger Befund ab einem Alter von 6 Monaten. Ein oder mehrere Haare werden im Bereich des oberen oder unteren Augenlids gefunden. Die betroffenen Hunde zeigen oftmals keine starke Beeinträchtigung durch diese Härchen. Bei Beeinträchtigungen sind die Härchen mittels Elektroepilation zu entfernen.

 

Ektropium

Ektropium

Ektropium
Unter Ektropium versteht man eine Auswärtsdrehung des unteren Lidrandes. Der sich daraus ergebende unvollständige Lidschluß führt zu Tränenfluß, Konjunktivitis, eventuell sogar zur Expositionskeratitis.

 

Entropium

Entropium

Entropium oder Rollid
Unter dem Begriff Entropium oder Rollid versteht man eine Einwärtsdrehung der Augenlider. Meist tritt das Entropium am Unterlid auf und führt durch das Miteindrehen der Haare des Unterlids zu einer Reizung der Hornhaut. Diese Fehlstellung der Augenlider kann und soll chirurgisch korrigiert werden.

 

Eversion Nickhaut

Eversion Nickhaut

Eversion der Nickhaut (drittes Augenlid)
Der Randabschnitt der Nickhaut kann aufgrund einer Mißbildung des Nickhautknorpels nach außen gefaltet sein, wodurch lokale entzündliche Veränderungen entstehen. Eine operative Korrektur ist notwendig.

 

Glaukom

Glaukom

Glaukom
Im Winkel der von der Hornhaut und der Regenbogenhaut gebildet wird, verlässt die intraokulare Flüssigkeit das Auge . Bei gewissen Hunderassen ist dieser sogenannte Kammerwinkel missgebildet (Goniodysplasie ), was zu Abflussstörungen des Kammerwassers führen kann . In solchen Fällen steigt der Augendruck abnorm an, was als Glaukom oder grüner Star bezeichnet wird. Betroffene Augen erblinden früher oder später . Zwar kann mit Medikamenten und verschiedenen Operationen versucht werden, den Augendruck zu normalisieren, die Langzeitprognose ist aber recht ungünstig.

 

Iris Zyste

Iris Zyste

Iriszyste
Iriszysten sind ballonartige mit Kammerwasser gefüllte kleine Bläschen der Iris oder des Ziliarkörpers. In den seltenen Fällen in denen die Zysten zu einer Seheinschränkung führen, können sie chirurgisch entfernt werden.

 

Katarakt

Katarakt

Katarakt
Die Katarakt ist besser bekannt unter dem Namen “Grauer Star”. Es handelt sich um eine Weißfärbung bzw. Trübung der Augenlinse, die in fortgeschrittenen Fällen zu einer vollständigen Erblindung führt. Bei der Katarakt werden abhängig vom Zeitpunkt des Auftretens, der genauen Lokalisation und der Ursache zahlreiche Unterformen unterschieden. Eine chirurgische Therapie ist meist möglich und zur Erhaltung des Sehvermögens notwendig.

 

KCS

KCS

Das “Trockene Auge” (Kerato-konjunktivitis sicca, KCS)

Was versteht man unter einem trockenen Auge?
Das Krankheitsbild des “Trockenen Auges” (medizinischer Fachausdruck “Keratitis sicca” oder abgekürzt “KCS”) bezeichnet einen Mangel an Tränenflüssigkeit in einem oder in beiden Augen, der zum Austrocknen der Bindehäute und der Hornhaut führt. Die Folgen sind chronische Bindehautentzündungen und Hornhautentzündungen. In verschleppten oder chronischen Erkrankungsfällen kann es sogar zur Entstehung eines Hornhautgeschwürs kommen, oder durch den Transparenzverlust der Hornhaut tritt eine starke Sehbeeinträchtigung ein.

Die Tränenflüssigkeit wird in mehreren Tränendrüsen am Auge gebildet und hat unterschiedliche Anteile. Der gebildete Tränenfilm wird dann mit jedem Lidschlag über die gesamte Hornhaut verteilt und erfüllt dabei wichtige Aufgaben für die Funktion der Augen: Er dient der Ernährung der Hornhaut, enthält antibakterielle Substanzen, bewirkt eine mechanische Reinigung des Auges von Staub, Schmutz und Infektionserregern durch den Lidschlag und nicht zuletzt garantiert er die Transparenz der gesunden Hornhaut. Ist die Tränenproduktion zu gering oder gar nicht mehr vorhanden, trocknen Hornhaut und Bindehaut aus. Die Hornhaut wirkt dann matt, uneben und stumpf. Gebildeter Schleim und anheftender Schmutz, sowie Bakterien führen dann relativ rasch zu schweren Entzündungen. Es ist wichtig zu wissen, dass in den meisten Fällen keine ursächliche, endgültige Heilung möglich ist, sondern die Erkrankung erfordert in der Regel eine lebenslange Therapie.

 

Korneadystrophie

Korneadystrophie

Korneadystrophie – Hornhautdystrophie
Es handelt sich um stoffwechselbedingte Niederschläge von Cholesterol- und Lipidkristalle. Die verschiedenen Formen der Hornhautdystrophie treten zumeist beidseits auf. Klinisch sichtbar sind fleckige oder nebelige kristalline Trübungen, die unter Vergrößerung zuckerkristallartige oder glasfaserähnliche Strukturen aufweisen. Die Therapie hängt von Form und Ausmaß der Veränderung ab.

 

Linsenluxation

Linsenluxation

Linsenluxation (Lageveränderung der Linse)
Die Linse wird durch einen Aufhängeapparat mit vielen Fasern in ihrer Lage gehalten. Wenn diese Fasern reißen, wird die Linse locker und fällt entweder in die vordere Augenkammer, in den Glaskörperraum oder sie wird in der Pupille eingeklemmt.

Ursache:
Man unterscheidet eine primäre und sekundäre Linsenluxation. Bei der primären Linsenluxation ist der Aufhängeapparat der Linse genetisch bedingt zu schwach ausgebildet. Diese Erkrankung kommt häufig bei Terrierrassen vor und betrifft in der Regel beide Augen (nicht immer gleichzeitig). Bei der sekundären Linsenluxation werden die Fasern des Aufhängeapparates durch andere Augenerkrankungen (erhöhter Augen-innendruck mit Augapfelvergrößerung, Trauma, Linsentrübungen, chronische Entzündung) geschwächt oder reißen.

Therapie und Prognose:
Die Therapie und die Prognose richten sich nach der Ursache, der Dauer der Erkrankung und der Lage der Linse. Bei einer Luxation der Linse in die Vorderkammer oder Einklemmung in die Pupillaröffnung steigt häufig der Augeninnendruck (Glaukom).

Diese Form der Linsenluxation ist ein akuter Notfall und die luxierte Linse muß chirurgisch entfernt werden. Auch nach der erfolgreichen Entfernung der Linse können eine intraokulare Entzündung und eine Steigerung des Augeninnendruckes auftreten, die mit einer entsprechenden Therapie behandelt werden müssen. Liegt die Linse im Glaskörperraum kann man sie oft nicht mehr entfernen. In diesen Fällen kann man die Pupille mit entsprechenden Medikamenten engstellen, damit die Linse nicht in den vorderen Teil des Auges fällt. Besteht die Linsenluxation schon längere Zeit und hat sie zu einer Erhöhung des Augeninnendruckes und anderen Veränderungen geführt, die mit Medikamenten nicht zu behandeln sind, sollte das Auge entfernt werden.

 

Kirschauge

Kirschauge

Vorfall der Nickhautdrüse
Bei dieser Erkrankung kommt es durch eine Vergrößerung der Tränendrüse im dritten Augenlid zu einem Vorfall der selben. Die Veränderung wird auch als Kirschauge bezeichnet. Die Therapie besteht in einer Reposition der Drüse. Die Drüse wird mit einer speziellen Operations- an ihrem Platz fixiert und kann nicht mehr vorfallen. Eine Entfernung der Drüse ist keine gute Wahl, oftmals kommt es im Alter zu Problemen durch einen Mangel an Tränenflüßigkeit. Bei manchen Rassen ist die Reposition sehr schwierig, Paradebeispiel ist der Mastino Neapolitano.

 

PHPV

PHPV

PHPV / PHTVL
Persistierendes hyperplastisches primäres Vitreum / Persistierende hyperplastische Tunica vasculosa lentis. Gruppe von angeborenen Mißbildungen, durch fehlende Rückbildung, bzw.Proliferation embryonaler Gefäßstrukturen der Linse bzw. des embryonalen Glaskörpers; verschiedene Schweregrade; Folge evtl. Linsentrübungen , Blutungen in die Linse oder in den Glaskörper.

 

PPM

PPM

Persistierende Pupillarmembran
Werden Blutgefäße aus der Embryonalentwicklung nicht vollständig zurückgebildet können gewebige Fädchen zwischen Iris und Hornhaut, Iris und Linse oder Iris und Iris bestehen bleiben. Durch Zug an der Hornhautinnenfläche kann eine Hornhauttrübung entstehen. Eine Beeinträchtigung der Sehfunktion hängt von Lokalisation und Ausmaß der Veränderung ab. Die Erkrankung bedarf keiner Behandlung.

 

PRA Fundus

PRA Fundus



Retina normal

Retina normal

PRA oder progressiven Retina Atrophie
Bei der PRA oder progressiven Retinaatrophie kommt es zu einem fortschreitenden Absterben von Nervenzellen der Netzthaut. Die Erkrankung ist erblich und nicht angeboren, das heißt die Veränderungen treten oftmals erst in einem Alter von mehreren Jahren auf. Betroffene Tiere leiden anfangs an einer Seheinschränkung in der Dämmerung später an zunehmender Sehschwäche auch bei Tageslicht. Die Erkrankung ist progressiv und führt zur Erblindung. Leider gibt es keine Therapie gegen die PRA wodurch es besonders wichtig ist betroffene Tiere von der Zucht auszuschließen.

 

Retinadysplasie

Retinadysplasie

Retinadysplasie (RD)
Die Retinadysplasie ist eine Fehlentwicklung in der Netzhaut. Es gibt bei verschiedenen Hunderassen erbliche Formen. Vom klinischen Bild ausgehend unterscheidet man 3 Formen: 1. Netzhautfalten, 2. Geographische Retinadysplasie mit größeren Flächen abnorm entwickelter Netzhaut, 3. Totaler Retinadysplasie mit Netzhautablösung. Die letzten beiden Formen führen zur Beeinträchtigung des Sehvermögens bzw. Blindheit.

 

dshkerat1

dshkerat1

Schäferkeratitis – (nicht erblich, familiäre Disposition)
Die Entzündung der Hornhaut beim Schäferhund (Schäferhundkeratitis, Keratitis Überreiter)

Die Schäferhundkeratitis (med. Bezeichnung: Keratitis superficialis vasulosa pannosa pigmentosa chronica ) ist eine chronische, oberflächliche Entzündung der Hornhaut und meist gleichzeitig auch der Bindehäute des Auges. Sie ist in der Tiermedizin nach ihrem Erstbeschreiber auch unter der Bezeichnung „Keratitis Überreiter” bekannt. Der Name Schäferhundkeratitis leitet sich von der Tatsache ab, daß diese Erkrankung vornehmlich beim Deutschen Schäferhund auftritt, und nur äußerst selten bei anderen Hunderassen ( Collie, Pudel, Dackel, Greyhound, Mischling ).

Wie äußert sich die Schäferhundkeratitis?
Die Krankheit, die meist zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr des Hundes zum Ausbruch kommt, beginnt fast immer gleichzeitig im Bereich der äusseren Anteile der Hornhaut beider Augen. An der Grenze der weißen Augenhaut zur Hornhaut, die meist vermehrt pigmentiert ist, kommt es zum Einwachsen von gefäßhaltigem Granulations- und Bindegewebe in die oberen Schichten der Hornhaut, was in der Bildung eines undurchsichtigen, oberflächlich unebenen, kirschrot gefärbten Flecks sichtbar wird. Dieser Fleck ist meist von einem speckigen, grauweißen Saum begrenzt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wandern von den Randbezirken her pigmentbildende Zellen in das veränderte Gebiet ein, was dem, sich in Richtung auf die Hornhautmitte zu ausdehnenden Fleck, nun ein mehr graurosa bis fleckig braunschwarz marmoriertes Aussehen verleiht. Gleichzeitig besteht häufig eine entzündungsbedingte Rötung der Bindehäute. Ohne Behnadlung schreitet der genannte Entzündungsprozeß sehr häufig weiter fort und erstreckt sich schließlich über die gesamte Hornhaut, was zur völligen Erblindung des Hundes führen kann.