Die Therapie des Grauen Stars – Katarakt ist heute kein Mysterium mehr.
Durch eine rechtzeitig durchgeführte Operation kann ihr Hund wieder sehen.
Kunstlinsenimplantation bei Hunden mit Grauem Star
Der graue Star (Katarakt) tritt bei einigen Hunderassen als erbliche Erkrankung bereits in jungen Jahren auf, andere Hunde erkranken erst im Alter. Auch der Diabetes mellitus ( Zuckerkrankheit ) ist eine häufige Ursache eines grauen Stares beim Hund. Der graue Star ist eine Trübung der Linse, die sich durch eine grau-weiße Verfärbung der Pupille und ein schlechteres Sehvermögen bemerkbar macht. Wenn das Auge ansonsten, insbesondere die Netzhaut des Patienten in Ordnung ist, kann der graue Star operiert werden. Die Operation ist inzwischen wie beim Menschen ein Routineeingriff und wird bei unseren Tieren technisch fast genauso wie beim Menschen durchgeführt. Durch einen kleinen Schnitt (3,2mm) wird das Auge eröffnet. Der graue Star wird mit Hilfe einer Hochfrequenz-Ultraschallsonde (Phakoemulsifikation) zertrümmert und abgesaugt. Anschließend kann eine Kunstlinse eingesetzt werden. Diese Kunstlinsen haben beim Hund eine Brechkraft von 41 und bei der Katze von 56 Dioptrien. Es handelt sich um so genannte Faltlinsen die durch einen winzigen Schnitt ins Auge eingebracht werden , sie sind je nach Hundeauge in verschiedenen Größen zu verwenden. Der Einsatz der Kunstlinse ermöglicht dem operierten Hund wieder ein einwandfreies Sehen. Zum Abschluss wird die Hornhaut mit einem feinen Nahtmaterial genäht. Im Gegensatz zum Menschen müssen die Tiere zur Kataraktoperation in Vollnarkose gelegt werden, da sie sonst während der Operation nicht ruhig unter dem Mikroskop liegen würden. Die Operation des Grauen Stares sollte möglichst bald erfolgen und nicht erst wenn der Star ausgereift ist. In diesem späten Stadium des reifen Stars sind oftmals schon Entzündungen im Auge vorhanden, die den Erfolg der Operation einschränken können.
im ersten Schritt wird die Hornhaut mit einer so genannten Phakolanze 3mm eröffnet
Die vordere Linsenkapsel wird mit einer speziellen Pinzette eröffnet
der getrübte Inhalt des Kapselsackes der Linse wird mit dem Ultraschallhandstück abgesaugt
das verbleibende Linsenmaterial wird mit einem Spülhandstück abgesaugt
in den intakten Kapselsack wird mit dem Injektor eine Kunstlinse implantiert
es handelt sich um Faltlinsen die zusammengerollt in den Kapselsack eingebracht werden
und sich dann entfalten
die Kunstlinse wird zentriert und wächst im Kapselsack fest
Sehen Sie nachfolgend ein Video von einer Staroperation mit Phakoemulsifikation
welches freundlicherweise von Prof.David Wilkie Ohio State Univ. zur Verfügung gestellt wurde!